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Bau des Lehmbackofens (11.09.2014)

Bau des Backofens am Lehmmuseum

 

Das Lehmmuseum erhielt 2014 den ersehnten festen Lehmbackofen. Der Bau wurde von der Europäischen Bildungsstätte für Lehmbau als Kurs organisiert. In Vorbereitung des Backofenbaus wurde der auf einem unbewohnten Grundstück nahe Wangelin gefundene und teilweise schon zerstörte Backofen von einer Gruppe Studentinnen der Archäologie untersucht. Der Plan, diesen Backofen abzubauen und am Lehmmuseum originalgetreu wieder aufzubauen und zu ergänzen, musste fallen gelassen werden: Der Zustand der ungeschützten Materialien liess das nicht mehr zu.

Piet Karlstedt leitete den Kurs und sprach mit den Museumsfrauen die Größe ab. Der Backraum sollte so groß werden, dass zu einer Feier auch ein  Spanferkel gegart werden kann. 

Die Backfläche wurde in angenehmer Arbeitshöhe geplant.

Die Zeichnungen für das Backhaus fertigte Dorothee Weckmüller an. Es wurde von einem Zimmermann auf der Wanderschaft errichtet. 

 

Beim Aushub für die Fundamente wurde eine Lehmschicht angekratzt und der Lehm separat gelagert.

Unter dem Backofen wurde ein Tonnengewölbe zur Holzlagerung aus Ziegeln errichtet.

Die tragenden Sockel für das Backhaus errichteten die KursteilnehmerInnen aus Feldstein. 

Als Wärmedämmung nach unten zwischen Tonnengewölbe und Backfläche wurden leere Flaschen liegend eingebaut.

Die Platten der Backfläche sind lose verlegt. Darauf modellierten die KursteilnehmerInnen den zukünftigen Backraum aus feuchtem Brechsand in Form einer halben Birne, worauf das Gewölbe des Backraumes errichtet wurde.

 

Um das Schilfdach des Museumsgebäude nicht zu gefährden, wurde der Schornstein abweichend von der Fachliteratur am hinteren Ende des Backraumes angeordnet. Im Gewölbemauerwerk sind 2 Abzüge angeordnet, die unter leichter Steigung nach vorn zusammen geführt und als 3. Zug zurück zum später errichteten Schornstein geführt werden. Da der Raum vor dem Backofen als offene Überdachung ausgeführt wurde, konnte der Schornstein mit einem den vollen Querschnitt schließendem Schieber versehen werden. Auf diese Weise kann die Restwärme des Backofens noch 1 - 3 Tage genutzt werden, z. B. zum Trocknen von Obst oder Kräutern ... 

 

Als Abschluss erhielt das Backgewölbe eine Schicht aus Leichtlehm zur Dämmung.

 

Bis zur Errichtung des Daches, ca. 1,5 Jahre später, wurde noch ein alter fahrbarer Backofen für die bereits eingeführten Backtage genutzt.

 

Das Satteldach wurde vom Wandergesellen etwas steiler als geplant errichtet. Der so entstandene Dachraum könnte als Zwischenlager genutzt werden, ist aber nur über eine Leiter erreichbar und nicht sehr hoch.

 

Die Beschickungsöffnung des Backofens weist in Richtung Westen. 

 

Die freudige Überraschung war groß, als von einem Kursteilnehmer eine passend zur Beschickungsöffnung geschmiedete Ofentür ankam.

 


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